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Gréolières-les-Neiges : Der Pfingstrosenweg

Gerade mal 25 km Luftlinie von der Küste entfernt ist Gréolières-les-Neiges die am nächsten zum Mittelmeer gelegene Skistation. Die Lifte bringen zu den Pisten der Nordflanke des Cheiron-Gebirgszuges bis fast 1800 m hoch. Zugleich gibt es 30 km Langlaufpisten in einer Meereshöhe von 1400 bis 1550 m. Und genau diese Pisten interessieren die Wanderer von Frühjahr bis Herbst.


Gréolières-les-Neiges wurde als familienfreundliche Skistaion in den frühen 60er Jahren gegründet, wo für jeden etwas dabei ist, im Winter zum Skifahren, Rodeln oder Langlauf, im Sommer hingegen zum Wandern, Pilzsammeln, aber auch Mountainbiken. Die Natur ist allgegenwärtig, so heisst es im provenzalischen Dialekt „Lou noum de l'estacioun à per ourigina una pichina bèstia“, weil in diesem bewaldteten Gebiet viele „Greoula“, Krähen, leben.


Die Wanderung „Chemin des Pivoines“ führt teilweise duch den erst 2018 ins Leben gerufenen Naturpark „Reserve biologique de Cheiron », der sich oberhalb des Ortes über 868 Hektar langzieht, wo sich die Biosphäre der Grasser Voralpen ohne menschliche Einwirkung frei entwickeln soll. Demnach gibt es hier keine Fortstwirtschaft, abgestorbene Bäume bleiben liegen. Pilzesammeln ist nur im geringer Menge (entsprechen einer Mahlzeit für mehrere Personen) gestattet, also nicht zum Wiederverkauf. Vor allem in der ersten Hälfte des Rundweges säumen zahlreiche Pfingstrosen, französisch „Pivoines“, den Weg, deshalb auch der Name.



  • Dauer : 2 ½ bis 3 Stunden
  • Strecke : 7,5 km
  • Höhenunterschied : etwa 200 m
  • Höhe Ausgangs- und Zielpunkt : 1400 m ü. Meer
  • Höchster Punkt : 1500 m ü. Meer
  • Google-Maps : https://www.google.com/maps/place/Circuit+des+Pivoines/@43.8316691,6.9704375,17z/data=!3m1!4b1!4m6!3m5!1s0x12cc3782f8c18879:0xdad4d962440a9f37!8m2!3d43.8316691!4d6.9730124!16s%2Fg%2F11hfy0g58j?entry=ttu
  • Beste Jahreszeit : Ab Ende April, vor allem aber ab Mitte Mai bis Anfang Juni wegen der Blüte der Pfingstrosen. Die Rundtour ist auch im Hochsommer machbar, da großteils bewaldet. Je nach Wetterlage kann die Wanderung auch im Herbst gemacht werden.
  • Anfahrt : Das Skigebiet liegt gute 60 km von Antibes entfernt, ein eigenes Fahrzeug ist nötig. Man kann aus Anfahrt und Rückfahrt eine ganztägige, 140 km lange Rundtour machen, mit unterwegs zahlreichen Dörfern, die zu einer kurzen Besichtigung einladen. Beginnend in Antibes fährt man über Valbonne, Opio, Bar-sur-Loup durch die fantastischen Schluchten Gorges du Loup zunächst bis Gréolières und dann Richtung Thorenc bis zum Kreisverkehr, der rechts hoch nach Gréolières-les-Neiges bringt. Die Rückfahrt empfiehlt sich über die kleine Passstraße Col de Castellaras hinab durch die Seealpen bis Saint-Vallier, wo man gemütlich in einem Café ein Eis essen, oder einen Espresso trinken kann. Ab Gréolières-les-Neiges zurück zum Kreisverkehr, dann 4 km Richtung Thorenc, wo es über die D5 Richtung Saint-Vallier zu einem weiteren Adlerhorst-Dorf, Cabris, und dann hinab nach Grasse und zurück nach Antibes geht.


Wanderbeschreibung :

Ab dem Parkplatz führt rechterhand des Restaurants „Chalet du Parc“ eine geteerte Sackgasse hoch. Neben dem Verkehrsschild "Sackgasse" steht der etwas unscheinbar der erste hölzerne Wegweiser N° 206.


Mehrere Wanderungen sind auch, kurz danach - auf dem zweiten hölzernen Wegweiser N° 207 angeschrieben. Man kommt linkerhand an einem mit alten Skiern, Schlitten und Sense dekorierten Bergchalet vorbei. Wir folgen dem „Chemin des Pivoines“, fortan gelb markiert.


Bei dem Wegwesier N° 208 geht es von der geteerten Strasse ab, rechts hoch.Hier befindet sich auch eine Hinweistafel zum Naturschutzgebiet „Reserve biologique du Cheiron“.


Der gelben Markierung folgend geht es hoch und beim Wegweiser n° 209 links auf den "Chemin des Pivoines" noch etwas weiter hoch, und dann auf einem Pfad durch ein bewaldetes, von Pfingstrosen gesäumtes Gebiet.


Es gibt einige Stellen, die wegen diverser Abzweigungen etwas schwieriger zu orten sind, doch hier nach der gelben Markierung schauen, welche den richtigen Weg zeigt. Generell ist der Wanderweg gut markiert, selbst wenn man die gelben Markierungen an manchen, wenigen Wegscheiden etwas suchen muss.


Beim Wegweiser N° 196 den oberen, linken Weg durch das bewaldete Gebiet wählen, welcher direkt zurück auf die Teerstraße zum Parkplatz führt. Der andere, unten gelegene Weg führt durch den Ort auf der Verkehrsstrasse ohne besonderes Interesse. Es sei denn man möchte in dem kleinen Dorfladen am Ortsbeginn auf der rechten Strassenseite etwas Proviant einkaufen.

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Wildpark Monts d'Azur : Verständnis für die Natur schaffen

Am Fuße der Bergkette Cheiron oberhalb von Grasse, in einer Höhe von 1100 bis 1600 m ü.M., schon tief in den französischen Seealpen, befindet sich der weitflächige, mehrere hundert Hektar große Wildpark Réserve des Monts d’Azur. Frei leben in dieser naturbelassenen Voralpenlandschaft mehrere hundert, uralte und sehr seltene Arten der europäischen Fauna, darunter Elche, Hirsche, Wildschweine, Przewalski-Pferde, Rehe, Gämsen, Bison, Füchse, Frösche, Lurche, Libellen, Schmetterlinge, Steinadler, Geier…


In Begleitung erfahrener Führer können die Tiere des Wildreservats gesichtet werden, und das in einer atemberaubenden Kulisse aus von Wasserläufen und Weihern durchzogenen Prärien und schattigen Wälder der alpenländischen Südflanke. Freilich läuft die "Safari" genannte Besichtigung in einer angemessenen Entfernung ab, um die Tierwelt nicht zu stören, aber man kommt schon bis auf etwa zwanzig Meter an die Herden heran. Wir sind hier nur Gäste, die diese Naturwelt für einige Augenblicke richtig riechen, schmecken und fühlen dürfen.


Das Biosphärenreservat ist fast ganzjährig geöffnet (außer Anfang November bis Anfang Dezember), selbst im Winter ist der Wildpark mit Pferdeschlitten zu besichtigen. Besonders interessant ist es aber im Frühjahr, wenn das Jungwild seine ersten Gehversuche macht, und auch im beginnenden Herbst während der Rotwildbrunft. Die Besichtigung dauert zu Fuß etwa zwei Stunden. Wer sich das nicht zutraut, und vor allem für kleine Kinder, wird auch eine Tour in Pferdekutschen geboten.



Der Wildpark Monts d'Azur wurde 2003 von dem Tierarzt Patrice Longour und seiner Frau Alena gegründet und drei Jahre später tatsächlich zu einem biologischen Reservat, als das Paar 15 Europäische Bison und einige Przewalskis Pferd aus dem polnischen Białowieża-Wald nach Frankreich brachten, um sie vor dem Aussterben zu schützen. Das symbolisiert auch das Logo des Wildparks, ein helles galoppierendes Wildpferd und dahinter ein dunkler, hochnackiger Bison.


Alena und Patrice Longour gründeten 2003 den Wildpark

Zuvor war er jahrelang im Norden von Botswana aktiv, wo er sich mit Unterstützung seines Freund Daniel Baubet, ebenfalls Tierarzt, und Jean-François „Jeff“ Tordo aus Nizza, dem ehemaligen Kapitän der französische Rugby-Nationalmannschaft, für den Schutz des Okavango-Deltas einsetzte. Es ist das größte Binnendelta der Erde, wo Jahr für Jahr der Okavango Fluss in der Kalahari-Wüste versickert und dabei ein riesiges, extrem tierreiches Feuchtgebiet entstehen lässt. Ein Treffen mit dem traditionellen Häuptling der Region und zukünftigen Präsidenten Botswanas, Seretse Ian Khama, gab den Ausschlag zur Gründung dieses französischen Wildreservats, als er gegenüber Longour bemerkte, wieso sich eigentlich die Europäer hier berufen fühlten, den Afrikanern Naturschutzunterricht zu erteilen, wo doch selbst daheim in Europa viele Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind.


Ausschlaggebend für die Reservatsgründung in den französischen Seealpen waren
der Präsident von Botswana Ian Khama (linkes Photo), die Erfahrung im Okavango-Deltas
und der Mitstreiter und ehemalige Kapitän der französischen Rugby-Nationalmannschaft Jeff Tordo.

Heute beherbergt das Reservat Monts d'Azur eine Herde von etwa fünfzig europäischen Bisons und fast ebenso viele Wildpferde, die in friedlicher Freiheit mit der gesamten lokalen Fauna leben. Dabei hat auch die Artenvielfalt des Reservats deutlich zugenommen. Zudem zeigt der Wildpark, dass diese Artengemeinschaft großer Pflanzenfresser, vor allem aber die Herden aus Wildpferden und Bison sehr nützlich sind für europäische Wildlandschaften, vor allem, um von der Landwirtschaft aufgegebene Grossflächen zu unterhalten. Wie man bei einem Besuch des Reservats erfahren kann, erweisen sich besonders die Wildpferde als lebende Rasenmäher.  Letztlich geht es um eine konrete Umsetzung eines erfolgreichen Schutzes von Ökosystemen. So hat sich beispielsweise die Anzahl der ursprünglich hier ansässigen 80 Vogelarten seit dem Jahre 2005 praktisch verdoppelt.


Heute, gut zwei Jahrzehnte später nach der Gründung:
Alena und Patrice Longour in ihrem Biosphärenreservat

Zahlreiche andere Herausforderungen bleiben bestehen, so der Hirschbestand. Wenige Jahre nach dem 2.Weltkreg wurden im Grasser Voralpenland vier Hirsche eingeführt. Doch sollte es noch Jahrzehnte dauen, bis eine nennenswerte Ansiedlung zu beobachten war, welche aber sogleich mangels genetischer Vielfalt in diesem isolierten Bergmassiv zur Bedrohung wurde. Was tun, dass diese so verwundbare Tierpopulation sich besser an Gesundheitsrisiken und außergewöhnliche klimatische Ereignisse besser anpassen kann? „Neues Blut“ musste her, um eine genetische Verarmung zu verhindern, weshalb seit Mitte 2021 weitere 36 Hirsche und Hirschkühe freigelassen wurden. Heute gibt es im Reservat 150 Hirsche.


Ja, gleich am Beginn der Führung macht es der Guide klar. Es geht hier um soviel mehr, als bloß hier hoch zu fahren, um von sich und einigen Bisons ein Selfie zu schießen. Der Wildpark will seine Besucher sensibilisieren, angesichts des Klimawandels, der Umweltverschmutzung, des Artensterbens…


Bisonherde beim Grasen im Wildpark Monts d'Azur





Dabei kommt unweigerlich Tschernobyl in den Sinn, wegen des lange vom Aussterben bedrohten mongolischen Przewalski-Wildpferdes. Denn, als sich im Jahre 1986 die Reaktorkatastrophe ereignete, hätte wohl niemand gedacht, dass das Gebiet rund um das AKW wenige Jahrzehnte später zu einem regelrechten Tier- und Pflanzenparadies werden könnte, insbesondere für Przewalski-Pferde. Doch die Natur ist zäh und scheint mit der immer noch allgegenwärtigen Strahlenverseuchung gut zu Recht zu kommen.



 Przewalski-Pferd



Das gilt, leider aber nur bedingt, auch für die 31 Pferde, die im Jahr 1998 in der radioaktiven Sperrzone um den explodierten Kernreaktor angesiedelt worden waren, um die lokale Tierwelt zu bereichern. 2003 erreichte die Population mit 65 Tieren ihren Höchststand. Es schien, als habe dieses Urpferd, dessen Äußeres sich seit gut 20.000 Jahren nicht verändert hat, auch unter diesen besonderen Umständen die richtige Überlebensstrategie entwickelt. Galt es Ende des Zweiten Weltkrieges als ausgerottet, ist mittlerweile ihre Zahl leider wieder drastisch zurückgegangen. Nicht etwa wegen der Strahlenbelastung, sondern wegen der Menschen, die hier wildern, um an billiges Pferdefleisch zu kommen. Auch wegen Atom- und Kraftwerkslobbyisten, die um den ummantelten Reaktor herum planen, den weltweit größten radioaktiven Endlagerbetrieb zu errichten.


Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zum Super-GAU.
Die Reaktorhavarie löste die bis dahin schwerste Katastrophe
 in der Geschichte der zivil genutzten Kernenergie aus.
Doch die Natur ist zäh und scheint mit der immer noch allgegenwärtigen Strahlenverseuchung
gut zu Recht zu kommen.

So gilt die Zukunft der Urwildpferde in diesem unwirklichen Naturidyll namens Tschernobyl heute als höchst ungewiss, zumal wegen des Krieges die Pläne für ein Biosphärenreservat überhaupt nicht vorankommen, obwohl heute die radioaktive Situation in der Zone ziemlich unter Kontrolle sein soll. In der Stadt Tschernobyl liegt die Strahlendosis heute bei 0,17, kaum mehr – laut Statistik des Bundesamtes für Strahlenforschung - als beispielsweise in der Kölner Innenstadt oder in der Stadt Nürnberg, wo die natürlich vorkommende Strahlung bei 0,14 bis  0,15 Mikrosievert pro Stunde liegt.


Die Bilanz nach dem Sturm „Alex“ im Oktober 2020 ist ernüchternd: Mehrere Menschen sterben, Tierkadaver verwesen, ganze Dörfer sind verwüstet, Gebäude und Brücken zerstört. Besonders hart betroffen war das Dorf Breil-sur-Roya in den französischen Seealpen.





Bei der Besichtigung des Reserve Monts d’Azur stellte eine Mitbesucherin dem Führer die Frage, ob hier auch Tiere sterben würden… Freilich, deren Kadaver werden ins Unterholz der höheren Lagen gebracht und dienen dann anderen Tieren als Nahrung..., ein natürlicher Kreislauf. Die Antwort des Führers versetzt die kleine Besuchergruppe in Schweigen.



Vielleicht bin ich nicht der einzige, dem dabei Goethe in den Sinn kommt: „Über allen Gipfeln ist Ruh', in allen Wipfeln spürest du kaum einen Hauch…“, ja, wir sind nur Gast.


Praktische Infos : reserve-biologique.com

Adresse : 2651 route des châteaux, 06750 THORENC

Google-Maps : https://www.google.com/maps/dir//R%C3%A9serve+Biologique+des+Monts+d'Azur,+2651+Route+des+Ch%C3%A2teaux,+06750+Andon/@43.8049886,6.8431416,17z/data=!4m9!4m8!1m0!1m5!1m1!1s0x12cc3bf01f8881ed:0x81a6ccf891ec93d0!2m2!1d6.8453303!2d43.8049886!3e0?entry=ttu

Anfahrt : Der Park liegt gute 50 km von Antibes entfernt, ein eigenes Fahrzeug ist nötig. Man kann aus Anfahrt und Rückfahrt eine ganztägige, 130 km lange Rundtour machen, mit unterwegs zahlreichen Dörfern, die zu einer kurzen Besichtigung einladen. Beginnend in Antibes fährt man über Valbonne, Opio, Bar-sur-Loup durch die fantastischen Schluchten Gorges du Loup zunächst bis Gréolières. Dort gibt es Picknickbänke, auch ein sehr gutes Restaurant, La Vieille Auberge (provenzalisches Mittagsmenu 29 €, dienstags geschlossen, Tel. 0493590302).

Ab Gréolières sind es nur zehn Kiliometer Richtung Thorenc bis zum Wildpark, dort ebenfalls ein Restaurant. Die Rückfahrt empfiehlt sich über die Passstraße Col de Castellaras  durch die Seealpen bis Saint-Vallier, wo man gemütlich in einem Café ein Eis essen, oder einen Espresso trinken kann. Danach geht es zu einem weiteren Adlerhorst-Dorf, Cabris, und dann hinab nach Grasse und zurück nach Antibes.

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#Thorenc #Reservebiologique #Montsdazur #Wildpark

Cipières und Gréolières : eine sportliche Wanderung durch die Schluchten des Loup

Mittelschwere Halbtageswanderung, die am Rande des Dorfes Gréolières beginnt und weit hinab in die Schluchten des Flusses Loup führt, um dann hoch nach Cipières zu gelangen und schliesslich zurück zum Ausgangspunkt. Der letzte Abschnitt des Aufstiegs nach Gréolières muss schon als ziemlich anstrengend bezeichnet werden. Die Wanderung ist generell gut markiert und ausgeschildert. Unterhalb der Brücken, im tiefen Tal der Schlucht, kann man sich im frischen Gewässer des seichten Flusses Loup erfrischen und am Ufer bei einer Brotzeit ausruhen. Die Wanderung ist auch im Sommer zu machen, da weite Teile durch beschattete Voralpenwälder führen. Von der Tour ist nach Regenfällen und im Winter abzuraten, da die Pfade dann teilweise sehr glitschig sind.


Die beiden Wehrdörfer liegen in einer fruchtbaren Gegend inmitten einer Voralpenlandschaft, die sich durch ein besonders markantes Relief mit steilen Hängen abzeichnet. Getrennt von den Schluchten des Flusses Loup belauern sie sich gegenseitig misstrauisch, Cipières (780 m) mit seinem im 18. Jh wiederaufgebautem Château und der Kirche Saint Mayeul mit einem schmiedeeisernen Glockenkäfig im Süden, und gegenüber Gréolières (830 m) mit seiner Burgruine aus dem 12. Jh. und der Kirche Saint Pierre mit einem imposanten Turm auf welchem ebenfalls ein Glockenturm die Spitze bildet.


 Gréolières


Cipières

Es sind zwei ursprüngliche, fast melancholische Villages des Hinterlandes. Von deren landwirtschaftlich bedeutsamen Vergangenheit mit satten Weiden, goldfarbenen Getreidefeldern und idyllischen Weinbergen sind lediglich aufgegebene, teilweise dornig bewachsene Restanques und einige verfallene Wirtschaftsgebäude in einer gewissen Trostlosigkeit übriggeblieben. Heute sind Cipières und Gréolières zwei vom Massentourismus der Côte d’Azur kaum betroffene Bergdörfer, und genau das macht deren Charme aus.



Dauer : 3 ½ Stunden
Strecke : knapp 7 km
Höhenunterschied : etwa 480 m
Höhe Ausgangspunkt : 830 m ü. Meer
Höhe Zielpunkt : 830 m ü. Meer
Tiefster Punkt : 540 m ü. Meer











  • Beste Jahreszeit : ab Ende März bis Oktober, je nach Wetter auch noch im November.
  • Anfahrt : Geht eigentlich nur bequem mit eigenem Fahrzeug. Man kann aus An- und Rückfahrt eine ganztägige, 130 km lange Rundtour machen, mit unterwegs zahlreichen Dörfern, die zu einer kurzen Besichtigung einladen. Beginnend in Antibes fährt man über Valbonne, Opio, Bar-sur-Loup durch die fantastischen Schluchten Gorges du Loup zunächst bis Gréolières. Dort gibt es Picknickbänke, auch ein sehr gutes Restaurant, La Vieille Auberge (provenzalisches Mittagsmenu 29 €, dienstags geschlossen, Tel. 0493590302). Es gibt auch ein gutes Restaurant in Cipières, beispielsweise das urig provenzalische Les Ormeaux (nur mittags geöffnet, lokale Tagesgerichte um 15 €), sowie eine Pizzeria. Nach der Wanderung geht es entweder zurück, oder als Tour ab Gréolières Richtung Thorenc bis zum Wildpark Monts d’Azur ( http://samsprovence.canalblog.com/archives/2023/08/21/40015511.html ). Die weitere Rückfahrt empfiehlt sich über die kleine Passstraße Col de Castellaras hinab durch die Seealpen bis Saint-Vallier, wo man gemütlich in einem Café ein Eis essen, oder einen Espresso trinken kann. Danach geht es zu einem weiteren Adlerhorst-Dorf, Cabris, und dann hinab nach Grasse und zurück nach Antibes.
  • Parkplatz : am besten auf dem großen, kostenlosen Parkplatz der Drachenflieger unterhalb des Dorfkerns von Gréolières parken. Es gibt weitere Parkmöglichkeiten an der Straße oberhalb des Village, diese sind aber vor allem am Wochenende oft belegt.






Wanderbeschreibung :


Südöstlich von Gréolières, ab dem Parkplatz der Drachenflieger geht es an der Schule, dem Spielplatz Vom südöstlichen Ende des Dorfes Gréolières zu der Wiese mit der Ruine der Kapelle Notre-Dame-de-Verdeley (12. Jh). Der erste Wegweiser hat die Nummer 29.












An der Säule mit Kreuz beginnt der Weg, und auch der Hinweis eines botanischen Leerpfades bestehend aus einigen wenigen Tafeln, auf die man unterwegs treffen wird. Bis Cipières ist der Weg gelb markiert.




Über einen nicht befahrbaren Weg geht es hinunter zur Route de Cipières (RD 703), wie die Strassen links des Loup heißen, mit einem weiteren Wegweiser N° 172. Die Strasse muss überquert werden und über einen Pfad gelangt man ins Quartier „Prinas“.




Nach dem Anwesen „Gite des Prinas“ ist erneut eine Strasse, die Route de Cipières (RD 603), zu überqueren, wo es nicht gleich gegenüber, sondern einige Meter links über einen Pfad hinab ins enge Tal des Loup geht.




Die Absperrung eines Pferdegeheges (ich habe keine Pferde gesehen) soll unbedingt wieder zugemacht werden.




Beim nächsten Wegweiser N° 173 weiter „Circuit du Loup – Cipières“.




Die hölzerne, renovierte Amic-Fußgängerbrücke, benannt nach einem wichtigen Lokalpolitiker, der den Bau schon 1890 veranlasst hat, führt zum rechten Ufer. Dort liegt links unterhalb ein flaches Uferstücks, welches Zugang zum Fluss bietet.




Kurz nach der Brücke kommt eine weitere Absperrung des Freigeheges, welche selbstverständlich wieder geschlossen werden muss.




Der Weg führt jetzt zunächst flach, dann steiler hoch nach Cipières. Beim nächsten Wegweiser N° 23 geht es weiter Richtung „Promenade de Cipières“.




Nordöstlich betritt man den Dorfrand (Wegweiser N° 24) und folgt an dem Street-Art-Trafohaus unterhalb des Châteaus mit schönen Blicken auf die Gebirgskette Cheiron mit seinen fast 1800 m hohen Gipfeln. Beim Wegweiser N° 25 beginnt der Abstieg in die Schlucht des Loup zurück nach Gréolières. Bei genügend Zeit lohnt sich vorher unbedingt eine Besichtigung des Village. Dort gibt auch ein gutes Restaurant, „Les Ormeaux“ und eine Pizzeria.



A
b jetzt ist die Markierung weiß-rot, man begeht einen Teil des Fernwanderweges GR 4. Zunächst kommt das Wasserwerk von Ciprières und dann geht es durch einen natürlich belassenen Wald hinab zum Fluss.



U
nterhalb der beiden, nahe beieinander liegenden Brücken über den Loup, befidet sich ein Erklärungstafel zum Bau von Natursteinhütten Bories, sowie ein kleines Borie. Die erste Brücke ist neueren Datums ist für Autos gedacht, die zweite für Wanderer stammt aus dem Jahre 1665 und wurde von beiden Dörfern gemeinsam finanziert und errichtet. Es soll an dieser Stelle bereits eine frühmittelalterliche Brücke gegeben haben.




Der Wegweiser N° 171 an der Autobrücke zeigt den Weg nach Gréolières, es handelt sich immer noch um den GR 4. Jetzt kommt man durch das sogenannte Vignes-Quartier, wo früher Weinbau betrieben wurde. Der rot-weißen Markierung folgend geht es teilweise sehr steil hoch nach Gréolières, die Route de Cipières ist noch zweimal zu überqueren und bald beginnt isoliert bebautes Gebiet. Die letzten 300 m sind etwas kompliziert, da der eigentliche Weg über einen Privatweg führt, der an die letzten Meter über die Route de Ciprières ins bereits zu sehende Village bringt. Eine Holztafel vor dem Privatweg verwirrt etwas, aber mit ein wenig Orientierungssinn kommt man bald ans Ziel.





Es lohnt sich auch den Ortskern von Gréolières zu besichtigen, es gibt u.a. ein gutes Restaurant „La Vielle Auberge" (provenzalisches Mittagsmenu 29 €, auch Tagesgericht, nur mittags bis 16 Uhr geöffnet, dienstags geschlossen, Tel. 0493590302).


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Wildpark Monts d'Azur : Verständnis für die Natur schaffen

Am Fuße der Bergkette Cheiron oberhalb von Grasse, in einer Höhe von 1100 bis 1600 m ü.M., schon tief in den französischen Seealpen, befinde...