Cipières und Gréolières : eine sportliche Wanderung durch die Schluchten des Loup

Mittelschwere Halbtageswanderung, die am Rande des Dorfes Gréolières beginnt und weit hinab in die Schluchten des Flusses Loup führt, um dann hoch nach Cipières zu gelangen und schliesslich zurück zum Ausgangspunkt. Der letzte Abschnitt des Aufstiegs nach Gréolières muss schon als ziemlich anstrengend bezeichnet werden. Die Wanderung ist generell gut markiert und ausgeschildert. Unterhalb der Brücken, im tiefen Tal der Schlucht, kann man sich im frischen Gewässer des seichten Flusses Loup erfrischen und am Ufer bei einer Brotzeit ausruhen. Die Wanderung ist auch im Sommer zu machen, da weite Teile durch beschattete Voralpenwälder führen. Von der Tour ist nach Regenfällen und im Winter abzuraten, da die Pfade dann teilweise sehr glitschig sind.


Die beiden Wehrdörfer liegen in einer fruchtbaren Gegend inmitten einer Voralpenlandschaft, die sich durch ein besonders markantes Relief mit steilen Hängen abzeichnet. Getrennt von den Schluchten des Flusses Loup belauern sie sich gegenseitig misstrauisch, Cipières (780 m) mit seinem im 18. Jh wiederaufgebautem Château und der Kirche Saint Mayeul mit einem schmiedeeisernen Glockenkäfig im Süden, und gegenüber Gréolières (830 m) mit seiner Burgruine aus dem 12. Jh. und der Kirche Saint Pierre mit einem imposanten Turm auf welchem ebenfalls ein Glockenturm die Spitze bildet.


 Gréolières


Cipières

Es sind zwei ursprüngliche, fast melancholische Villages des Hinterlandes. Von deren landwirtschaftlich bedeutsamen Vergangenheit mit satten Weiden, goldfarbenen Getreidefeldern und idyllischen Weinbergen sind lediglich aufgegebene, teilweise dornig bewachsene Restanques und einige verfallene Wirtschaftsgebäude in einer gewissen Trostlosigkeit übriggeblieben. Heute sind Cipières und Gréolières zwei vom Massentourismus der Côte d’Azur kaum betroffene Bergdörfer, und genau das macht deren Charme aus.



Dauer : 3 ½ Stunden
Strecke : knapp 7 km
Höhenunterschied : etwa 480 m
Höhe Ausgangspunkt : 830 m ü. Meer
Höhe Zielpunkt : 830 m ü. Meer
Tiefster Punkt : 540 m ü. Meer











  • Beste Jahreszeit : ab Ende März bis Oktober, je nach Wetter auch noch im November.
  • Anfahrt : Geht eigentlich nur bequem mit eigenem Fahrzeug. Man kann aus An- und Rückfahrt eine ganztägige, 130 km lange Rundtour machen, mit unterwegs zahlreichen Dörfern, die zu einer kurzen Besichtigung einladen. Beginnend in Antibes fährt man über Valbonne, Opio, Bar-sur-Loup durch die fantastischen Schluchten Gorges du Loup zunächst bis Gréolières. Dort gibt es Picknickbänke, auch ein sehr gutes Restaurant, La Vieille Auberge (provenzalisches Mittagsmenu 29 €, dienstags geschlossen, Tel. 0493590302). Es gibt auch ein gutes Restaurant in Cipières, beispielsweise das urig provenzalische Les Ormeaux (nur mittags geöffnet, lokale Tagesgerichte um 15 €), sowie eine Pizzeria. Nach der Wanderung geht es entweder zurück, oder als Tour ab Gréolières Richtung Thorenc bis zum Wildpark Monts d’Azur ( http://samsprovence.canalblog.com/archives/2023/08/21/40015511.html ). Die weitere Rückfahrt empfiehlt sich über die kleine Passstraße Col de Castellaras hinab durch die Seealpen bis Saint-Vallier, wo man gemütlich in einem Café ein Eis essen, oder einen Espresso trinken kann. Danach geht es zu einem weiteren Adlerhorst-Dorf, Cabris, und dann hinab nach Grasse und zurück nach Antibes.
  • Parkplatz : am besten auf dem großen, kostenlosen Parkplatz der Drachenflieger unterhalb des Dorfkerns von Gréolières parken. Es gibt weitere Parkmöglichkeiten an der Straße oberhalb des Village, diese sind aber vor allem am Wochenende oft belegt.






Wanderbeschreibung :


Südöstlich von Gréolières, ab dem Parkplatz der Drachenflieger geht es an der Schule, dem Spielplatz Vom südöstlichen Ende des Dorfes Gréolières zu der Wiese mit der Ruine der Kapelle Notre-Dame-de-Verdeley (12. Jh). Der erste Wegweiser hat die Nummer 29.












An der Säule mit Kreuz beginnt der Weg, und auch der Hinweis eines botanischen Leerpfades bestehend aus einigen wenigen Tafeln, auf die man unterwegs treffen wird. Bis Cipières ist der Weg gelb markiert.




Über einen nicht befahrbaren Weg geht es hinunter zur Route de Cipières (RD 703), wie die Strassen links des Loup heißen, mit einem weiteren Wegweiser N° 172. Die Strasse muss überquert werden und über einen Pfad gelangt man ins Quartier „Prinas“.




Nach dem Anwesen „Gite des Prinas“ ist erneut eine Strasse, die Route de Cipières (RD 603), zu überqueren, wo es nicht gleich gegenüber, sondern einige Meter links über einen Pfad hinab ins enge Tal des Loup geht.




Die Absperrung eines Pferdegeheges (ich habe keine Pferde gesehen) soll unbedingt wieder zugemacht werden.




Beim nächsten Wegweiser N° 173 weiter „Circuit du Loup – Cipières“.




Die hölzerne, renovierte Amic-Fußgängerbrücke, benannt nach einem wichtigen Lokalpolitiker, der den Bau schon 1890 veranlasst hat, führt zum rechten Ufer. Dort liegt links unterhalb ein flaches Uferstücks, welches Zugang zum Fluss bietet.




Kurz nach der Brücke kommt eine weitere Absperrung des Freigeheges, welche selbstverständlich wieder geschlossen werden muss.




Der Weg führt jetzt zunächst flach, dann steiler hoch nach Cipières. Beim nächsten Wegweiser N° 23 geht es weiter Richtung „Promenade de Cipières“.




Nordöstlich betritt man den Dorfrand (Wegweiser N° 24) und folgt an dem Street-Art-Trafohaus unterhalb des Châteaus mit schönen Blicken auf die Gebirgskette Cheiron mit seinen fast 1800 m hohen Gipfeln. Beim Wegweiser N° 25 beginnt der Abstieg in die Schlucht des Loup zurück nach Gréolières. Bei genügend Zeit lohnt sich vorher unbedingt eine Besichtigung des Village. Dort gibt auch ein gutes Restaurant, „Les Ormeaux“ und eine Pizzeria.



A
b jetzt ist die Markierung weiß-rot, man begeht einen Teil des Fernwanderweges GR 4. Zunächst kommt das Wasserwerk von Ciprières und dann geht es durch einen natürlich belassenen Wald hinab zum Fluss.



U
nterhalb der beiden, nahe beieinander liegenden Brücken über den Loup, befidet sich ein Erklärungstafel zum Bau von Natursteinhütten Bories, sowie ein kleines Borie. Die erste Brücke ist neueren Datums ist für Autos gedacht, die zweite für Wanderer stammt aus dem Jahre 1665 und wurde von beiden Dörfern gemeinsam finanziert und errichtet. Es soll an dieser Stelle bereits eine frühmittelalterliche Brücke gegeben haben.




Der Wegweiser N° 171 an der Autobrücke zeigt den Weg nach Gréolières, es handelt sich immer noch um den GR 4. Jetzt kommt man durch das sogenannte Vignes-Quartier, wo früher Weinbau betrieben wurde. Der rot-weißen Markierung folgend geht es teilweise sehr steil hoch nach Gréolières, die Route de Cipières ist noch zweimal zu überqueren und bald beginnt isoliert bebautes Gebiet. Die letzten 300 m sind etwas kompliziert, da der eigentliche Weg über einen Privatweg führt, der an die letzten Meter über die Route de Ciprières ins bereits zu sehende Village bringt. Eine Holztafel vor dem Privatweg verwirrt etwas, aber mit ein wenig Orientierungssinn kommt man bald ans Ziel.





Es lohnt sich auch den Ortskern von Gréolières zu besichtigen, es gibt u.a. ein gutes Restaurant „La Vielle Auberge" (provenzalisches Mittagsmenu 29 €, auch Tagesgericht, nur mittags bis 16 Uhr geöffnet, dienstags geschlossen, Tel. 0493590302).


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