Der November in Antibes zeigt eine andere, stillere Seite der Côte d’Azur. Wenn die Sommergäste längst abgereist sind, kehrt Ruhe ein – und die Provence zeigt sich von ihrer ursprünglichsten und authentischsten Seite. Jetzt erwacht eine Welt alter Bräuche, tief verwurzelt in der Geschichte dieser Region: Es ist der Monat der Ahnen, der Kastanien und der Oliven – und eine wunderbare Zeit, um Antibes im Herbst zu entdecken.
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| Leckerer Maroni-Kuchen : Fondant à la châtaigne |
In der Antike galt der 1. November als Beginn des neuen Jahres – der Übergang in die dunkle, regenreiche Jahreszeit. Dieser Rhythmus prägte auch die provenzalische Kultur. Wenn die Tage kürzer werden und die Olivenhaine in silbriges Licht getaucht sind, beginnt eine Zeit der Einkehr und Erinnerung – eine Zeit zwischen Licht und Dunkel, die Antibes im November besonders spürbar macht.
Lou Mes di Mort
In der Provence nennt man den November « Lou Mes di Mort » – den Monat der Toten. Doch Trauer spielt dabei kaum eine Rolle, vielmehr ist es eine Zeit der stillen Dankbarkeit. An Allerheiligen (1. November) und Allerseelen (2. November) besuchen Familien die Friedhöfe, schmücken Gräber mit Chrysanthemen und zünden Kerzen an. In vielen Häusern teilt man Kastanien – die castagnado – als Zeichen der Verbundenheit mit den Verstorbenen.
Allerheiligen am Cimetière de Rabiac
Am Cimetière de Rabiac, einem der schönsten Friedhöfe der Côte d’Azur, entsteht eine besonders berührende Atmosphäre. Kerzenlicht, Blumen und die Stille zwischen den Gräbern machen diesen Ort zu einem stillen Höhepunkt des Monats der Ahnen.
Lou Mes dis Oulivado – Die Olivenernte in der Provence
Der November ist auch die Zeit der Olivenernte – auf Provenzalisch « Lou Mes dis Oulivado ». Ein alter Spruch sagt: « Pèr Toussant, l’oulivo à la man » – „An Allerheiligen nimmt man die Oliven in die Hand“. Die Olivenernte in der Provence war immer ein gesellschaftliches Ereignis: Familien halfen einander, und das erste Öl der Saison galt als Symbol für Glück und Wohlstand.
Besuch der Olivenmühle von Opio
Wer die Olivenernte hautnah erleben möchte, sollte nach Opio fahren – rund 25 km von Antibes entfernt. Dort öffnet im November die traditionelle moulins à huile (Ölmühlen) ihre Türen und zeigt, wie aus den frisch gepressten Früchten das berühmte goldgrüne Öl entsteht.
Kastanienfeste und Herbstbräuche rund um Antibes
Kulinarischer November in Antibes und der Provence
Der November in der Provence ist auch kulinarisch eine genussvolle Zeit. In vielen Restaurants in Antibes gibt es saisonale Spezialitäten: Kastanienkuchen, Olivenöl-Gebäck und kräftige Eintöpfe. Die Küche wird erdiger, die Aromen intensiver – ein Fest für alle Sinne.
Herbstliche Spezialitäten und lokale Produkte
Typische Herbstgerichte der Region sind daube provençale (Rinderschmorgericht mit Rotwein), tourte à la châtaigne (Kastanienkuchen) oder einfache Speisen mit frischem Olivenöl. Auf Märkten und in Bäckereien kann man viele dieser saisonalen Köstlichkeiten entdecken.
Ein stiller, authentischer Herbst an der Côte d’Azur
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| Grab der deutschen Schauspielerin Lilian Harvey (1906-1968) |
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| Kathedrale von Antibes |
Der November ist eine der schönsten Zeiten, um Antibes und die Provence abseits des sommerlichen Trubels zu erleben. Zwischen Kastanienfesten, Olivenernte und den stillen Tagen von Allerheiligen spürt man die Seele der Region – ruhig, warmherzig und traditionsbewusst. « Lou mes di Mort, vestisse-te bèn fort » – Im Monat der Toten, zieh dich gut warm an. Ein weiser Rat für alle, die den Herbst in Antibes genießen möchten.
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