Golfe-Juan : Die Hauptsehenswürdigkeiten

Noch vor hundert Jahren lediglich ein kleines Fischerdorf, wo nach getaner Arbeit die Kähne an den, schon damals mit Platanen bestandenen Strand gezogen wurden, die Leute in winzigen Häuschen hausten. Heute ein stattlicher Jachthafen mit 1700 Anlegeplätzen, einer schönen Promenade und feinsandigen Stränden.


Das eigentliche Zentrum entlang der Hauptstraße Avenue de la Liberté schmälert wegen starkem Verkehrsaufkommen ein wenig die Idylle. Die Läden befinden sich hauptsächlich auf der südlichen Straßenseite Richtung Bahnhof und Hafen, darunter noch alte Geschäfte und Kneipen.

Unter des Hauptsehenswürdigkeiten stechen die zwei Häfen mit jeweils rund 850 Anlegeplätzen nebeneinander hervor. Besonders schön ist der alte Hafen, wo immer noch einige traditionelle Fischerboote liegen. Daran schließt sich nahtlos der neuere Privathafen Port Camille Rayon an. Vor dem Hafen in der Bucht steht auf einem Felsen der niedliche, kleine, grüne Leuchtturm La Fourmigue. Drumherum ist eine besonders fischreiche Stelle in der Rade.


An beiden Seiten der Häfen schließen sich herrliche Sandstrände an.

In dem kleinen Stadtpark vor der Post, thront eine Napoleon Statue, eigentlich eine klassische, steinerne Kolonne mit einer Büste des kleinen Korsen auf ihrer Spitze. Am 1. März 1815 landete nämlich im Hafen von Golfe-Juan Napoleon, um mit seinen Truppen nach Paris zu ziehen. Die Straße nach Grenoble heißt daher Route Napoleon. Zunächst kamen am Nachmittag sieben kleine Kriegsschiffe aus dem Exil Elba an den Küstenabschnitt. In Kähnen setzten die Soldaten über und übernachteten in einem Biwak Lager. Schon ein paar Wochen darauf, am 4. Mai 1815, wurde eine Napoleon Statue errichtet, voreilig, da dessen Herrschaft nach 100 Tagen mit der Schlacht von Waterloo zu Ende war.



Interessant ist die Stadtkirche Eglise Saint-Pierre. Sie liegt zurückversetzt an Avenue de la Liberté, was die schmale Fassade aus verputztem Nturstein sehr dezent erscheinen lässt. Die Kirche wurde im 19. Jahrhunderterbaut als Golfe-Juan bevölkerungsmäßig derart anwuchs, dass eine von Vallauris abgetrennte eigenständige Pfarrgemeinde nötig wurde. Hinter der Kirche ein hübscher, mit Gitterkäfig besetzter Uhrturm.





Unweit des Stadtparks, einige Schritte an der Hauptstrasse Richtung Cannes befindet sich das Clément-Massier-Gebäude, ein mit Keramikfliesen exzentrisch verzierter Baukomplex, der entstand, als Clément Massier (1844-1917) im Jahre 1883 von Vallauris nach GolfeJuan übersiedelte, um näher am Eisenbahnanschluß zu sein. Zusammen mit seiner englischen Frau Marie ließ er hier ein achtzig Meter langes Gebäude errichten, im Erdgeschoß die Werkstätten, darüber seine Wohnung. Zum Kundenempfang stellte er zwei Pavillons hinzu, die Villa Soleil und die Villa Turquoise, dekorierte alles bunt bizarr, in einem modern-mauresken Stil. Auch sein Bruder Delphon (18361907) und der Cousin Jérôme Massier (1850-1916) schufen hier künstlerische Kreationen.



Die Ehemalige Parfumfabrik Gazignaire ist ein Backsteinbau mit hohem Rundschlot an der RN 7 Richtung Antibes. Es beherbergte die 1865 gegründete Parfumfabrik Gazignaire, einst Hauptproduzent von Neroli-Öl. 1993 wurde die Produktionsstätte aufgegeben. Heute herbergen die renovierten Fabrikgebäude das Heimatmuseum Ecomusée Nerolium.



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